13.11.2013

DIY #1 - Der Schuhkarton

Nachdem nun langsam in Barcelona die wärmeren Tage gezählt sind und wir uns auch hier wärmer anziehen müssen und uns abends mit einer flauschigen Decke auf dem Sofa einkuscheln, hat mich das Bastelfieber gepackt. Da ich es nicht mag meine wertvolle Zeit vor der Glotze zu verlieren, habe ich vor ein paar Tagen aus einer Laune heraus ein wenig Ordnung in der Wohnung geschafft. Das soll nicht heissen, dass es bei uns unaufgeräumt oder unordentlich ist. Wenn man in einer 35 qm Wohnung lebt und sich ab und an schöne Dinge kauft, dann bleiben einfach ein paar leere Kartons zurück. Und die kann man ja nicht gleich entsorgen, falls etwas kaputt geht und man es umtauschen muss. Unter den vielen Kartons haben sich auch vier Schuhkartons angefunden, da wir uns vor einiger Zeit neue Turnschuhe gekauft haben.
Da ich diese Kartons nicht einfach wegwerfen wollte und anderseits schon lange mehr Stauraum brauche, habe ich ein bisschen im Web gesurft und die Idee gefunden, aus den Schuhkartons schöne Kisten für Kleinkram zu basteln. Gesagt, getan. Als ich letztes Wochenende frei hatte, ging es Samstag in ein Einkaufszentrum und es wurden sämtliche Läden nach einem coolen Geschenkpapier abgeklappert. Nach einer kleinen Ewigkeit hatte ich dann zwei verschiedene gefunden, die sehr stylisch aussehen und gut ins Wohnzimmer in unser Sideboard passen. Dann mussten nur noch Kleber, Schere und ein Lineal gekauft werden und schon konnte es losgehen. 
So habe ich den ersten Karton auf die Innenseite des Geschenkpapiers gelegt und den Boden mit einem Bleistift umrandet. Nachdem ich die Seitenhöhe gemessen und plus 2cm extra auf dem Papier angezeichnet hatte, musste nur noch auf den Längsseiten ein kleiner Kleberand hinzugefügt werden und schon kam die Schere ins Spiel.
Also habe ich das Papier für den unteren Kistenteil und dann das für den Deckel ausgeschnitten. Und schon kam der Kleber an die Reihe.
Zunächst wird der Boden des Kartons sowie die Längsseiten komplett mit Kleber eingestrichen und dieser dann exakt auf den Umriss gestellt, den ich vorher mit dem Bleistift auf die Innenseite des Papiers gezogen hatte, damit man die Seitenteile so präzise wie möglich ankleben kann. Nachdem ich den Boden auf das Papier geklebt habe, wurden die Längsseiten angeklebt und der überstehende Kleberand an den kurzen Seiten umgeschlagen und angeklebt. Danach die kurzen Seiten mit Leim versehen und das Papier ebenfalls genau ankleben. Mit dem Deckel verfährt man dann genauso. Das war es auch schon und die Kiste für Kleinkram ist fertig.
Es sind vier wunderschöne Kisten entstanden. Ich habe drei davon bereits gefüllt. So sind in einer Kiste Teelichter, Kerzen und Räucherstäbchen verschwunden. In einer anderen hat das Malzeug wie Pinsel, Stempel und Stifte sein Zuhause gefunden und aus der dritten Kiste ist ein kleiner Medizinkasten mit Salben, Tabletten und Pflaster geworden, die man immer mal braucht. In die vierte Kiste werde ich Briefsachen, Postkarten und Schreibzeug packen, da ich öfter mal in die Heimat schreibe und schöne Karten versende.

Diese erste Bastelaktion hat mir viel Spaß gebracht, mich vom Alltagsstreß abgelenkt und sehr entspannt und ich habe dadurch nun schon viele weitere Ideen in meinem Kopf, von denen ich euch nun nach und nach berichten möchte. Es braucht nicht viel an Material und ist eine sehr günstige Bastelidee.

Tips: Wenn ihr euch selbst an den Kisten versuchen wollt, dann kann ich euch zwei Tips mit auf den Weg geben. Zum einen empfiehlt es sich für jeden Karton einzeln einen Grundriss anzufertigen, da diese doch unterschiedlich sind, auch wenn sie die gleiche Größe haben. Das macht sich speziell an den Seitenteilen bemerkbar, wenn man diese ankleben möchte und die Längen und Breiten dann doch nicht so stimmig sind, wie sie sein sollten. Und zum anderen müsst ihr unbedingt die gesamte Fläche des Kartons mit Kleber einstreichen, damit keine großen und unschönen Blasen entstehen, die man im Nachhinein nicht mehr wegbekommt. Wenn sich trotz dem Kleber kleine Blasen bilden (speziell auf den großen Flächen des Bodens und Deckels), dann könnt ihr mit einer kleinen Nähnadel in das Papier stechen und die Luft leicht raus- und das Papier dann gut andrücken.

Viel Spaß!

Liebe Grüße

Zutti

02.11.2013

Manicomio - Halloween in der Irrenanstalt

Seit einigen Tagen gastiert ein besonderer Zirkus in unserer Stadt. Es handelt sich nicht um irgendeinen Zirkus, sondern um den Zirkus des Horrors. Das war für mich das passende Geschenk, um mit meinem Partner an seinem Ehrentag etwas Besonderes zu unternehmen. 
Zunächst hatte ich Anfang Oktober online Karten gekauft. Zwei Tage vor der Veranstaltung habe ich zufällig gesehen, dass es eine Rabattaktion gibt. Also hab ich die erste Bestellung storniert und eine neue Bestellung aufgegeben. Ich hatte Plätze im VIP Bereich ausgewählt, der aber nicht anders gestaltet war, als die anderen Reihen. Er befand sich jedoch direkt um die Bühne herum und bestand aus 3 Reihen. Dahinter kam ein größerer Gang und dann die anderen Reihen nach oben ansteigend. Da mich ein Arbeitskollege darauf hingewiesen hat, dass es schon einigen Mutes bedarf in der 1. Reihe zu sitzen, habe ich Karten in der 3. Reihe gebucht. Und das war auch gut so. Zunächst sind wir zum Hafen gefahren, wo sie das Zelt aufgebaut hatten. Ich war erstaunt so viele Menschen dort anzutreffen. Aber es passte wie gesagt perfekt zu einem Halloween-Abend. Wir haben uns dann in die Schlange gestellt, in der man an der Kasse seine Bestellung gegen Karten eintauscht. Dies hat wunderbar geklappt und nach nur ein paar Minuten hatten wir den Umschlang mit den Karten in der Hand. Dies war alles ganz toll organisiert. 
Danach mussten wir uns an einer weiteren Schlange anstellen. Diese führte uns direkt ins Innere des Zeltes. Am Eingang hat uns eine komische Gestalt mit einem Fernseher als Kopf die Karten entwertet:
Im Zelt sind wir dann aufgrund des Ansturmes wieder in einer Art Schlange vorangeschritten. Hier kamen uns schon die ersten Verrückten entgegen und haben sich unter das normale Volk gemischt. Da ich von Grund auf ein eher schissiger Mensch bin, was die Begegnung mit Verrückten betrifft, habe ich wohl hundertfach meinen Partner gekrallt und ihn immer vorgehen lassen bis zu unseren Sitzen. Ich hab so schnell vergessen, wo ich eigentlich bin, so dass ich schon Gänsehaut hatte, als ich im Zirkus auf meinem Platz saß und der Dinge harrte, die da kommen mochten. Auf dem Weg dahin mussten wir an einer Schwester vorbei, die ein riesige Spritze mit irgendeiner Flüssigkeit bereit hielt und ab und an mal jemanden gepiekt hat. Wir sind auch an Zellen vorbeigekommen, in denen die Irren wie bekloppt gegen die Scheiben gesprungen sind. 
Dann ging es zu den Sitzen, wo uns ein Arzt zu den Plätzen begleitet hat. Nachdem wir Platz genommen haben, konnten wir in Ruhe die Dinge im Zelt betrachten, die da vor sich gingen.
So standen auf der Bühne einige Betten aus der Anstalt rum, auf den die Verrückten saßen oder lagen. Sie haben sich jedoch jederzeit frei im Raum bewegen können. So kam es vor, dass eine Frau bei uns vorbeikam, die mit ihrem Schuh telefoniert hat. Ein anderer steckte in einer Zwangsjacke mit den Armen auf den Rücken gebunden und versuchte alle abzuknutschen. Eine Nonne lief mit einer Peitsche durch die Gegend. Ein als Clown verkleideter Irre hat mit Luftballons auf die Zuschauer eingehauen. Ein anderer kam mit einer elektrischen Kettensäge rein und erschreckte die Leute. Einige Irren sprangen auch ständig wild durch die Zuschauerreihen. Wenn jemand aufschrie und Angst zeigte, dann haben sie sich natürlich mit der Person weiter beschäftigt. Ich musste mich also etwas zusammenreißen und immer wieder lachen. Aber Anfangs war es schon ein komisches Gefühlt in diesem Zirkus zu sitzen und mit diesen Gestalten umzugehen. 
Im Hintergrund der Bühne war die Irrenanstalt aufgebaut. Aus ihr kamen dann die Akteure auf die Bühne, um ihr Können unter Beweis zu stellen. 
Am Anfang wurde nach einer ersten akrobatischen Showeinlage ein älterer glatzköpfiger Mann auf einem elektrischen Stuhl hereingefahren, der durch die Show führte und das Publikum immer wieder mit einbezog. Hier kam der Punkt, an dem ich froh war nicht in der ersten Reihe gesessen zu haben, denn die Zuschauer wurden entweder ständig veralbert oder in die Show mit einbezogen. 
Es war ein Zirkus wie ich ihn noch nie erlebt habe. Mir liefen die Tränen einfach nur so bei dem vielen Lachen. Wir konnten uns stellenweise gar nicht beruhigen. Jeder der Verrückten, die Anfangs die Menschen erschreckt haben, hat durch eigene Darbietungen geglänzt. Die erste Stunde verging so schnell, da man einfach nur gebannt schaute und sich gleichzeitig auch immer wieder umdrehte, ob man nicht doch verfolgt wird. Nach einer kurzen Pause gab es im zweiten Teil noch Gestalten wie Alicia im Wunderland und Beetle Juice zu erleben. Es war einfach nur köstlich. Wir haben soviel gelacht - unglaublich. Im Zirkus wurde spanisch gesprochen, obwohl hier eine große Zahl an russischen Künstlern am Start sind. Aber wenn ihr die Möglichkeit habt, dann schaut in diesem Zirkus vorbei. Ich kann es wirklich nur empfehlen. Er ist noch ein paar Tage bei uns in der Stadt und zieht dann schon weiter.

Es war einfach nur ein Genuss. Am Ende der Vorstellung wurden wir noch einmal daran erinnert, dass wir doch in einer Irrenanstalt (Manicomio) sind und die Besuchszeit nun zu Ende ist. Es gab herrliche Zellenschließgeräusche und immer wieder Lautsprecherdurchsagen, wie in einer richtigen Anstalt. Gruselig!

Leider wurde man immer wieder darauf hingewiesen, dass man keine Fotos machen darf. Aus diesem Grund kann ich euch gar nicht so viel zeigen von dem Spektakel. Ich hoffe ich konnte es doch ein wenig eindrucksvoll beschreiben.

Liebe Grüße

Zutti

01.11.2013

Rückblick Oktober

  • Gelesen: Ich lese immer noch am "Winter der Welt" von Ken Follett - das Buch hat mich gerade wieder in seinen Bann gezogen, nachdem ich in den letzten Wochen keine Zeit zum Lesen fand.
  • Gehört: Es gab viele Neuigkeiten aus der Heimat und ich hab von vielen Ereignissen gehört, die demnächst hier in Barcelona stattfinden werden (dazu erfahrt ihr noch mehr)
  • Gelacht: über viele komische Dinge zusammen mit der Familie und Freunden
  • Geärgert: darüber, dass ich einen Tag vor der Abreise von meinen Eltern den Fernseher in meinem Zimmer kaputt gemacht habe (es war wirklich keine Absicht und er wurde bereits ersetzt)
  • Gekauft: eine Menge Klamotten und Schuhe, da die Mutti die Spendierhose während meines Deutschlandaufenthaltes an hatte. Danke Mutti! :-)
  • Gefeiert: haben wir ein kleines Oktoberfest mit ein paar guten Freunden natürlich mit Weißwurst, Bier, Brezeln und anderen leckeren Sachen
  • Gefühlt: viel Freude, dass ich nach längerer Zeit meine Familie und sehr gute Freunde wiedergesehen habe und Traurigkeit, als es hieß Abschied zu nehmen.
  • Getroffen: hab ich mich mit einer Menge an Personen, die ich ganz fest in meinem Herzen habe und ich habe nun auch endlich mein Patenkind live und in Farbe kennengelernt und bin begeistert
  • Genervt: hat mich in den letzten Tagen der krasse Wetterumschwung. Da wir hier nun keine 30 Grad mehr haben und es auch keine Heizung in der Wohnung gibt, werd ich mir jetzt eine schöne Kuscheldecke fürs Sofa und einen kleinen Heizstrahler für ganz kalte Tage zulegen
  • Gewünscht: habe ich mir, dass mein Mann und meine Familie gesund bleiben!
  • Gewundert: habe ich mich darüber, wo denn der Oktober hin ist.
  • Gefreut: habe ich mich über viele Geschenke, die ich anlässlich meiner Hochzeit bei einem wunderschönen Abendessen mit der ganzen Familie erhalten habe. DANKE!
  • Geschrieben: habe ich in diesem Monat nicht wirklich viel und davon viel zu wenige Posts. 
Alles in allem war es ein Monat vollgepackt mit ganz vielen und besonders schönen Ereignissen und Momenten, die ich ganz fest eingeschlossen habe in mein Herz und mich noch lange daran zurückerinnern werde. Die schönste Woche vom Oktober war die Woche in Deutschland. Habt alle vielen lieben Dank für eure tollen Geschenke und die Zeit, die ihr aufgebracht habt, um mit mir gemeinsam eine schöne Zeit in Deutschland zu erleben. Ich konnte so meine Batterien wieder komplett auffüllen und hab mich richtig wohl gefühlt daheim.

Liebe Grüße

Zutti